Schaumstoffmatratzen sind eine Erfindung des letzten Jahrhunderts. Das äußerst flexible Material lässt sich relativ leicht in jede Form bringen und vermittelt ein eher warmes Gefühl.
Bei den Schaumstoffmatratzen unterscheidet man grob drei unterschiedliche Typen in der Herstellung. Die gängigsten Schaumstoffarten für Matratzenkerne sind Kaltschaum und viskoelastische Schäume, die sehr unterschiedliche Eigenschaften haben, auch wenn beide aus Schaumstoff bestehen. Bei der Produktion der Matratzenkerne wird der Kunststoff zu Blöcken aufgeschäumt, die dann später in die richtige Form geschnitten werden.
Matratzen mit einem Kern aus Polyurethan
Ein Material aus Polyether-Verbindungen, das mit dem Begriff „PU-Weichschaum“ bezeichnet wird, bildet die Grundlage für diese Art der Schaumstoffmatratzen. Es ist reversibel, das heißt, es kehrt nach der Verformung umgehend wieder in die Ausgangsposition zurück.
Kaltschaummatratzen
Heute mit Abstand am weitesten verbreitet sind Kaltschaummatratzen. Hier wird bei der Herstellung meist auf Treibmittel verzichtet und die bei der Portion entstehenden Trennwände der Bläschen werden später durch Druck gebrochen. Dieses sogenannte "Crushing" verhindert die Bildung von Mulden in der Matratze nach längerem Gebrauch. Die grobe Porenstruktur der Kaltschäume ist besonders luftdurchlässig und begünstigt ein hygienisches Klima innerhalb des Schaumstoffkerns. Die besondere Elastizität des Kaltschaums lässt diesen besonders schnell nach der Belastung wieder in seine Ursprungsform zurückkehren. Man spricht daher auch von "hochelastischem oder HR-Schaumstoff". Bei guter Verarbeitung und bester Materialwahl bleibt diese hohe Elastizität lange Zeit erhalten.
Viskoelastische Matratzen
Viskoelastische Schaumstoffe sind besonders druckentlastend, daher haben sie ihren Weg über den medizinischen Bereich der Dekubituspflege genommen und sind so in den 90er-Jahren in die „normale“ Welt der Matratzen gekommen. Das Besondere bei viskoelastischen Matratzen ist die Wärmeabhängigkeit des Schaumes. Je wärmer es wird, desto weicher wird der Schaum. Somit drückt sich exakt die eigene Körperform in den Schaum hinein. Um diesen Effekt möglichst ungehindert zu nutzen, haben viskoelastische Matratzen im Regelfall keine Steppung. Hinzu kommt ein recht hohes Raumgewicht, das heißt, es ist ein relativ dichter Schaum. Das wiederum führt zu einem eher etwas eingeschränkten Lüftungsverhalten des Kerns. Aufwendige Kaltschäume sind durch komplexe Schnitte und einen offenporigen Kern atmungsaktiver.